
a)
TriSolar®-Wettervorhersage-Steuerung |
Aufgabe
In Gebäuden macht sich
aufgrund der Wärmekapazitäten der Wände eine Veränderung
der Außentemperatur erst Stunden, je nach Dämmstandard
und Lüftungsgewohnheiten der Nutzer sogar erst nach Tagen im
Innenraum bemerkbar.
Zwischen Wetteränderung außen und dem daraus resultierenden
Wärmebedarf zur Einhaltung einer gewünschten Temperatur
des Gebäudeinneren tritt also eine nicht unerhebliche zeitliche
Phasenverschiebung auf.
Eine konventionelle, außentemperaturgeführte Heizungs-regelung
fordert jedoch Wärme für das Gebäudeinnere an, als
gäbe es die Phasenverschiebung gar nicht.
Tatsächlicher Wärmebedarf und Wärmezufuhr sind also
bei Gebäuden mit diesem weitverbreiteten Regelungskonzept prinzipiell
niemals deckungsgleich.
Die Folge: Komfortminderung, erhöhter Energieverbrauch, unzufriedene
Gebäudenutzer. |
Vergleich
der WVS zur konventionellen
Außentemperatur-Steuerung (klarer Märztag)
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LÖSUNG
Der prinzipiellen Verzögerung kann nur mit dem Wissen
zur voraussichtlichen Nutzung des Gebäudes, der Entwicklung der Außentemperatur,
der solaren Einstrahlung und der Windverhältnisse und dem thermodynamischen
Verhalten des Gebäudes offensiv begegnet werden. Mittels eines mathematischen
Rechenmodells wird das thermodynamische Verhalten des realen Gebäudes
inklusive seiner Anlagentechnik (Heizung, Lüftung etc.) mathematisch
exakt beschrieben. Über Kalender-Zeitprofile werden die Belegung
des Gebäudes (interne Lasten wie Menschen und elektrische Geräte)
und die Verfügbarkeit der Wärmequelle (z.B. Wärmepumpe
mit Tag-Nacht-Tarif) definiert. Das Rechenmodell ist zentraler Bestandteil
eines rechnergestützten Optimierungsverfahrens, das auf Wettervorhersagedaten
basierend optimale Steuerwerte für den Betrieb der Anlagentechnik
im Gebäude ermittelt. Im Vergleich mit der konventionellen Außentemperatur-Steuerung
mit Raumthermostaten weist die Wettervorhersage-Steuerung (WVS) folgende
Vorzüge auf:
•
Verringerung der Raumtemperaturdynamik, damit Steigerung
des Komforts und der Leistungsfähigkeit __der
in dem Gebäude arbeitenden und lebenden Menschen
•
Bedarfsgerechte Betriebsweise der Anlagentechnik, damit
verringerter Energieverbrauch
•
Optional: Messung von Raumzuständen
(z.B. Temperatur, Luftqualität) und beliebige Schaltvorgänge
__(z.B.
Lüftungsgeräte, Gartenbeleuchtung u.a.)
__Prädestiniert
ist die WVS für Gebäude mit Fußbodenheizung
oder mit wassergeführten Rohrsystemen __im
Beton zum Heizen oder Kühlen über thermisch aktivierte
Geschossdecken.
Realisierung
Regionale MeteoViva®-Rechenzentren - die sogenannten MeteoViva®
- Provider - berechnen 1-2 mal täglich mit Wettervorhersagedaten
von einem Wetterdienst und mit dem gebäudespezifischen Rechenmodell
unter Vorgabe der nutzerdefinierten Wunschprofile für Raumtemperaturen,
Lüftungszeiten, Kunstbeleuchtung etc. die optimalen
Steuerwerte für die kommenden 24 bis 60 Stunden. Per
Modem, GSM oder DSL erfolgt ein Datenaustausch zwischen Provider
und der MeteoVivaBox beim Kunden. Die Wahl der Übertragungstechnik
richtet sich nach der Infrastruktur des Hauses.
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Regionale Rechenzentren liefern täglich
Daten für die optimierte Betriebsführung |
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Die
MeteoVivaBox zeichnet vor Ort einerseits Raumtemperaturen,
Signale einer optionalen Wetterstation und weiterer Gebäudesensorik
auf, um Abweichungen zwischen Prognose und Realität erkennen
und an das Rechenzentrum rückkoppeln zu können. Andererseits
steuert sie aktiv die Anlagentechnik mit Hilfe der zuvor vom Provider
gelieferten und gespeicherten Steuerdaten. Zusätzlich können
beliebige Schaltvorgänge ausgelöst werden (z.B. Gartenbeleuchtung,
Videoüberwachung u.a.). Statt der MeteoVivaBox, welche in erster
Linie für kleinere Gebäude gedacht ist, können die
Steuerdaten auch direkt in die GLT beispielsweise einer Klinik zur
Verteilung der Steuerdaten und Aufzeichnung relevanter Messgrößen
genutzt werden. |
Intuitive
Bedienung der WVS über
das Internet-Portal „Mein MeteoViva“
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Der
Gebäudenutzer kann jederzeit und von jedem beliebigen Ort per
Internet über das Internet-Portal
„Mein MeteoViva“ auf die WVS einwirken, d.h.
er behält die Oberhand. Es genügt ein PC mit Browser und
Internet-Zugang oder ein PDA mit GSM-Modul.
Nach Eingabe einer Kundenkennung auf der Homepage eines von MeteoViva®
lizensierten Rechenzentrums wird der gebäudespezifische Kalender
geöffnet, in dem die Uhrzeiten, gewünschten Temperaturen
und Belegungszeiten des jeweiligen Gebäudes eingetragen sind.
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Hat der Gebäudenutzer Einstellungen in dem Kalender verändert,
so wird unmittelbar danach eine neue Berechnung von WVS-Steuerdaten beim
Provider gestartet und anschließend zur MeteoVivaBox des betreffenden
Gebäudes übertragen.
Das Verfahren der WVS ist in Deutschland patentiert und
europaweit zum Patent angemeldet. Es wurde mit dem Wuppertaler Energie-
und Umweltpreis 2000 ausgezeichnet. Zurzeit wird die WVS in 5 Gebäuden
unterschiedlicher Regionen in Nordrhein-Westfalen getestet.
MERKMALE
Werden
projektspezifisch optimiert
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