
Aufgabe
Die Erfahrung lehrt, dass oft Gebäude trotz womöglich
umfangreicher technischer Ausstattung (Heiz-, Kühl-, Lüftungs-
und Regelungstechnik) nicht richtig funk-tionieren: unangenehme
Innentemperaturen, schlechte Luft und hohe Energiekosten sind nur
einige Beispiele schlechter Architektur und darauf nicht optimal
abgestimmter Gebäudetechnik.
Schon mit der ersten Kaligrafie des Architekten ent-scheidet sich
die klimatische Güte eines Gebäudeentwurfs. Ist der Entwurf
nicht klimagerecht gestaltet führt dies später unweigerlich
zu unangenehmen Raumzuständen, denen man nur mit aufwändiger
Technik und hohen Energiekosten begegnen kann. |

3D-Ergebnisgrafik
einer Computersimulation |
Das
Gebäudedesign des Architekten bestimmt die späteren Betriebskosten!
Über die Jahre kumulierende Betriebskosten können in gewerblichen
Objekten schon ab dem 7. Betriebsjahr die ursprünglichen Erstellungskosten
des gesamten Gebäudes überschreiten. Für den Nutzer
bzw. Mieter eines Objektes schlägt sich dies in einer „zweiten
Miete“ (Nebenkosten) nieder, welche heute schon oft die Kaltmiete
übersteigt. Für den Vermieter bzw. Eigentümer
wird diese Tatsache zu einem zunehmenden Problem: Immer mehr Immobilien
mit hohen Betriebskosten stehen leer. Dieser Trend verschärft sich
mit zunehmenden heißen Sommermonaten (Betrieb von Klimaanlagen!),
stetig steigenden Energiekosten und der bevorstehenden Einführung
des Energie- und Betriebskostenpasses für jedes Gebäude.
Ziel muss es also sein das in jedem neu zu erstellenden wie auch bestehenden
Gebäude schlummernde Optimierungspotenzial nach der Devise „Erst
optimieren dann investieren“ hinsichtlich
- Qualität
des Rauklimas, daraus resultierende Personalkosten
- Vollkosten
(Investitionskosten + Betriebskosten + Ersatzkosten)
zu erschließen. Mit Zunahme der technischen Komplexität von
Gebäuden ist die Betrachtung der dynamischen Wechselwirkung zwischen
Wetter, Nutzer, Bauphysik und Technik zwingende Voraussetzung zum Erzielen
behaglich temperierter, belüfteter und beleuchteter Räume eines
Gebäudes. Dazu ist eine vernetzende Expertenleistung
gefragt, welche bauphysikalische, technische, gesundheitliche und kaufmännische
Optimierungsmaßnahmen umfasst.
LÖSUNG
Was man früher nur durch aufwändige
Versuche und Messungen an unterschiedlichen Varianten eines technischen
Produkts herausfinden konnte kann man heute mit computergestützter
dynamischer Simulation sehr präzise prognostizieren.
Simulation ist die wirklichkeitsnahe Nachahmung realer technischer
Vorgänge. Dazu werden international wissenschaftlich anerkannte,
mathematische Rechenmodelle verwendet. Sie sind der Kern eines Simulationsprogramms,
das auf einem leistungsfähigen PC zum Einsatz kommt. Mit Hilfe des
Gebäudesimulationsprogramms kann die Komplexität der Wechselwirkungen
der inneren und äußeren Einflüsse auf ein Gebäude
wie Außentemperatur, Sonneneinstrahlung, Wind, Verschattung, Nutzerverhalten,
innere Wärmequellen, Lüftung usw. realitätsnah nachgebildet
werden. Dies ist mit den Auslegungsvorschriften nach DIN oder VDI kaum
möglich.
Erst durch Auswertung der Simulationsergebnisse wird es dem Planer überhaupt
ermöglicht, ein Gebäude sowohl in energetischer als auch ökonomischer
Sicht zu optimieren. Dies gilt nicht nur für den Entwurf von Neubauten,
sondern auch für die Analyse und Optimierung von Altbauten.
REALISIERUNG
Im Jahr 1996 wurde von Dipl.-Ing. Markus Werner, Geschäftsführer
und Gesellschafter des 2001 gegründeten Unternehmens MeteoViva®
GmbH, der Grundstein des Analyse- und Simulationsinstrumentes
Lacasa gelegt.
Lacasa ist aus der Entwicklung der TriSolar® - Wettervorhersage-Steuerung
(siehe gesonderte Funktionsbeschreibung) hervorgegangen.
Es erlaubt die modulare, mathematische Abbildung
eines realen Gebäudes inklusive seiner Anlagentechnik und Nutzung
„1:1“ auf einem Computer.
Es werden Messreihen und Wetterdatensätze verwendet um beispielsweise
in 15-minütiger Auflösung das dynamische Verhalten
des Gebäudes hinsichtlich Raumtemperatur, Luftfeuchte
und Luftqualität, Heiz- und Kühlleistung und Kosten für
jeden Tag eines Jahres prognostizieren zu können. |

Modell
eines Raums mit Wänden, Fenster, Decke,
Fußboden, Lüftung, Heizkörper und Regelung
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Damit
können die in der Dynamik eines Gebäudes schlummernden Investitions-
und Betriebskosten-Einsparpotenziale sichtbar gemacht und quantifiziert
werden. Vor allem können exakte Prognosen zu dem thermischen
Verhalten des Gebäudes (z.B. Raumtemperaturen an heißen
Sommertagen) und damit zu dem zu erwartenden thermischen Komfort
innerhalb eines Gebäudes getroffen werden. Dieser
Aspekt wird üblicherweise im Wohnungsbau völlig ignoriert!
Die Simulation muss im Rahmen der Konzeptberatung schon zu Beginn der
Entwurfs- und Planungsarbeiten mit der ersten Kaligrafie des Architekten
erfolgen, da nur so schwerwiegende - mit dem Baufortschritt nur teuer
zu korrigierende - Gestaltungsfehler erkannt und im Sinne eines später
angenehmen Raumklimas, geringer Investitions- und Betriebskosten behoben
werden können. Je später im Planungsprozess Änderungen
erfolgen, desto geringer in ihrer Wirkung und teuerer in ihrer Umsetzung
sind diese Änderungen. Das bedeutet:
Die Optimierung muss von Anfang an Begleiter der Entwurfs- und
Planungsarbeiten sein!
Die
von MeteoViva® getroffenen Annahmen für Simulationsaufgaben
werden grundsätzlich mit den planenden und auf der späteren
Baustelle ausführenden TriSolar®-Partnerfirmen
abgestimmt.
Damit ist sichergestellt, dass MeteoViva® für seine
Kunden eine optimale Lösung findet. |
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MERKMALE
Die
Entwicklung von Lacasa wurde von Werner in seiner früheren Tätigkeit
am Solar-Institut Jülich initiiert, geleitet und vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) mit 0,9 Mio. € gefördert.
MeteoViva® ist seit Frühjahr 2004 offizieller Kooperationspartner
des Solar-Instituts Jülich / Fachhochschule Aachen. Lacasa wird
kontinuierlich weiterentwickelt und um aktuelle technische Komponenten
ergänzt. So hat MeteoViva® stets einen Vorsprung,
wovon der Kunde profitiert.
Der
Einsatz von Simulationswerkzeugen ist nur insoweit vorteilhaft wie
die Berechnungen belastbare, d.h. realitätsnahe Ergebnisse
liefern. Die Genauigkeit hängt von einer Vielzahl von Einflüssen
ab, dazu zählen u.a. die gewählten Rechenmodelle, der Wetterdatensatz,
die Bauteildaten und natürlich die korrekte Bedienung des Programms
durch den erfahrenen Konzeptberater von MeteoViva®.
Für den erfolgreichen Einsatz komplexer Werkzeuge wie Lacasa
bedarf es unbedingt des Wissens über die Möglichkeiten
und Grenzen der in der Software verwendeten mathematischen
Modelle, sonst läuft man Gefahr den Ergebnissen der Software
blind zu vertrauen ohne zu merken, dass womöglich für die
Aufgabe nicht geeignete Modelle oder falsche Eingaben verwendet wurden,
die zu unsinnigen Ergebnissen führen.
Hier
zeigt sich eine wesentliche Stärke von MeteoViva®,
denn der Geschäftsführer ist der „geistige Vater“
und Entwickler der Software und ist somit Experte
für die zielgerichtete, belastbare Anwendung von Lacasa.
Generell gilt, dass man mit dynamischer Simulation überhaupt
erst in die Lage versetzt wird, die Realität auf dem PC
abzubilden und verlässliche Prognosen zu treffen. Mit den
Rechengängen nach DIN oder VDI ist dies kaum oder nur in
sehr beschränktem Umfang möglich.
Die Energieeinspar-Verordnung (EnEV) berücksichtigt
zwar verschiedene Haustechnik-Konzepte, ist aber nicht in der
Lage dynamische Vorgänge, insbesondere die Temperatur-
und Leistungsdynamik innerhalb eines Tages abzubilden. Sie orientiert
sich schwerpunktmäßig nur an Energiemengen, nicht
aber an Kriterien des thermischen Komforts und der Betriebsweise
der Technik.
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Die
Abweichung der Simulationsergebnisse von Lacasa zur Realität
ist kleiner 10%. Risiken für Investitionen zur Optimierung
des Raumklimas und der Betriebskosten sind damit minimal. Insbesondere
können Voraussagen zu Raumtemperatur- und Luftqualität gemacht
und die Auswirkung auf die Produktivität von Mitarbeitern (Personalkosten)
in Gewerbeobjekten monetär quantifiziert werden.

Vergleich Messung und Simulation eines Solarkollektor-Modells:
Monatsbilanzen (links) und Tagesverlauf (rechts)
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Das Bild zeigt exemplarisch das Ergebnis einer Validierung,
d.h. der Vergleich von Simulationsergeb-nissen eines Solarkollektor-Modells
von Lacasa mit Messwerten des realen Kollektors. Sowohl für den Solarwärmeertrag
eines Jahres als auch für den Temperaturverlauf des zirkulierenden
Wassers im Kollektor über einen Tag ist hier die Abweichung kleiner
3%.
Mit
Lacasa können sowohl kleinere Objekte wie Einfamilien-
oder Mehrfamilienwohnhäuser als auch komplexe Gebilde wie
technisch aufwändig ausgestattete Krankenhäuser und
Gebäude abgebildet und optimiert werden. Wegen seiner Modularität
ist es frei skalierbar, d.h. jedes erdenkliche Gebäude
kann mit seiner technischen Ausstattung abgebildet und optimiert
werden.
Das selbe Simulationsmodell, das in der Planungs- und Optimierungsphase
zum Einsatz kommt, wird später identisch in die TriSolar®
- Wettervorhersage-Steuerung implementiert, so dass
eine exakte Steuerung der Heizung, Kühlung und Lüftung
möglich wird und stets optimale Temperaturen und Luftzustände
in dem TriSolar® - Gebäude erzielt
werden.
Die Ergebnisse der von MeteoViva® mit Lacasa und anderen
Werkzeugen durchgeführten Berechnungen fließen unmittelbar
in das Sonnenhaus-Zertifikat des Solar-Instituts Jülich
ein, womit der Bauherr einen belastbaren und wissenschaftlich
geprüften Qualitätsnachweis für sein Vorhaben
ausgehändigt bekommt. |

Raumtemperaturen
eines Holzhauses im Sommer:
VOR (oben) und NACH (unten)
der
Optimierung des Entwurfs
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Das
Unternehmen MeteoViva® GmbH, Aachen ist nach 12-jähriger
Forschungsarbeit an der RWTH Aachen und am Solar-Institut Jülich
im Juli 2001 gegründet worden.
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Der
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Markus Werner arbeitet
als Konzeptberater und pflegt den Kontakt sowohl zur Praxis
als auch zur Forschung und Entwicklung, so dass eine kontinuierliche
Weiterentwicklung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse für
die praktische Anwendung gewährleistet ist. MeteoViva®
GmbH betreibt Rechenzentren für die TriSolar®
- Wettervorhersage-Steuerung und liefert die Steuerdaten für
den optimierten Betrieb der Gebäudetechnik an die Kunden
von TriSolar®- Sonnenhäusern und auch
anderen Gebäuden. |
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